2/24 Gut genutzt
Holz.art
Baumstammkunst
Im Rahmen der Mailänder Designwoche im April präsentierte die deutsche Küchenmarke Next125 eine – wenn man so will – «Feuerstelle» für den modernen, designaffinen Menschen. Der elegante Küchenblock aus bronzefarbenem Spiegelglas und Naturstein war dabei an sich schon ein Hingucker. Das Drumherum allerdings war es nicht minder: eine Installation aus 600 gebündelten, ungehobelten Fichtenstämmen, die zusammen einen kuppelförmigen Raum (Durchmesser 8 m, Höhe 4 m) bildeten. Verbunden waren die jeweils unterschiedlich dicken Stämme mit Vollgewindeschrauben. Insgesamt bestand der Bau aus rund hundert Festmetern Holz, das von einer deutschen Zimmerei in ihrem Betriebswald geschlagen worden war.
Licht, das über Öffnungen an der Decke eindringen konnte, machte den Pavillon zu einem
atmosphärischen Ort. Entworfen wurde der temporäre Bau namens «The Fireplace» vom
Architekten Francis Kéré, seines Zeichens Pritzker-Preis-Träger 2022 und gelernter Zimmermann. Mit diesem Temporärbau schlägt er formal einen Bogen zu «Xylem», einem anderen Pavillon, den er vor fünf Jahren für das Tippet Rise Art Center in Montana (USA) entworfen hat (siehe «FIRST» 2.22, S. 16).
Selbstverständlich wird der Pavillon weitergenutzt – und nicht einfach verfeuert.
kerearchitecture.com, next125.com